2008 Myanmar

 

Myanmar sollte ein absolutes Highlight meiner Sehnsuchtsdestinationen bleiben.

Jetzt über 10 Jahre später, nach der sanften politischen Öffnung und nun 2021 wieder eine Militärdiktatur erscheint mir unsere Reise 2008 umso wertvoller.
Ein Freund schwärmte so eindringlich von seiner Reise in dieses mir damals völlig unbekannte, verschlossene Land.

Ich las mich ein, recherchierte ausgiebig und setzte Myanmar auf meine Top Ten Wunschliste. Durch einen Zufall entdeckte ich ein Reisebüro in Hamburg, welches schon seit vielen Jahren Trading und Reisen nach Myanmar anbot. Nach einem Telefonat wusste ich, dass sie die richtigen Partner für mein Vorhaben sind. Die Route für eine Rundreise war besprochen und die Hotels gebucht.

Es konnte also los gehen. Wieder war es eine für mich völlig neue Erfahrung in ein abgeschottetes Land von einer Militärregierung regiert zu erreisen. Ich hatte wirklich Reisefieber.

 


Yangon - Golden Rock

Die Ankunft erfolgte am gerade neu eröffneten, ziemlich eisgekühlten und menschenleeren Flughafen in Yangon. Reiseleiterin Phyu entpuppte sich als der wunderbarste Mensch und Guide, die man sich nur vorstellen kann. Es war große Empathie und Zuneigung vom ersten Moment der Begegnung. Unvergesslich bis zum heutigen Tag.

Unser Hotel lag fussläufig zur berühmten Shwedagon Pagode. Auch dieses war ein Glücksgriff, da es neben einem geschmackvollen und authentischem Interiour noch dazu ein sehr gutes Restaurant/Bar hat.
Zu dieser Zeit in Myanmar nicht unbedingt selbstverständlich.

Der Reiseplan sah erstmal die Erkundung von Yangon mit Buddha-Statuen, Märkten, Hafen und natürlich der Shwedagon Pagode vor. Um das letzte vorweg zu nehmen: ich habe noch nie einen so spirituellen, zauberhaften Ort erlebt wie dieses Heiligtum. Nach dem die Touristen weg waren kehrt am frühen Abend eine unbeschreibliche Kontemplation ein. Wir saßen am Rande und sind eins mit den andächtig betenden Menschen in ihren anmutigen Longhis auf dem großen Platz in goldenem Licht der Dämmerung. Zurück blieb ein unvergesslicher Moment der tiefen spirituellen, buddhistischen Andacht mit den Betenden, den man nicht in Worte fassen kann. Zum esten Mal erahnte ich und erfühle was mit spiritueller Tiefe gemeint sein könnte.

 

 

Wir besichtigten Buddhas, Märkte sowie die Umgebung mit Driver und Guide Phyu. Weitere Highlight waren Bago, Thaton und dann folgte Kyaitko und weiter zum Pilgerort Golden Rock. Auch dies ein absolutes Muss. Wir übernachteten oben auf dem Rock in einer einfachen Pilgerunterkunft. Die meisten Touristen wohnen unten da es dort bessere Unterkünfte gibt. Wir genossen abermals fast alleine mit den Einheimischen die abendliche Stimmung und Andacht. Ein unvergessliches Erlebnis. Man kann es nicht in Worte fassen. Diese spirituelle Tiefe und Stille. Zu dem Rock selber sind nur Männer zugelassen. "Man" kaufte Goldblättchen und klebte sie auf den Rock. Am nächsten morgen in der nebligen Morgendämmerung wanderten wir beseelt wieder den Berg hinunter. Die Reise ging weiter. Die Menschen haben wenig und laden uns trotzdem liebevoll ein. Sie teilten alles und sind offen und voller Freude und Neugier uns kennenzulernen. Das erlebten wir überall auf unserer Rundreise. In dieser Art hatte ich das nirgendwo sonst in der Welt so empfunden. Sehr besondere Menschen.


Amarapura - shwenadaw

In der Tat ja Myanmar ist ein fantastisches Land und ein Highlight folgt dem nächsten. Amarapura die Königstadt von 1782 mit der längsten Teakholzbrücke U-Bein der Welt sowie dem Besuch eines Klosters, welches durch westliche Spenden in sehr gutem Zustand ist. Herzlichst aufgenommen und mit einer fundierten Tour haben wir nun einen guten Einblick in das Klosterleben und deren Strukturen gesellschaftlicher und sozialer Art.

Der Besuch einer Seidenweberei ist sehenswert. Nicht nur wegen der historischen Webstühle und hervorragenden Webkunst auch die kleinen Seidentücher sind ein schönes Mitbringsel.

Es folgt die Königstadt Inwa am Ayeyarwady, das Kloster Bagay 1834 mit feinsten Schnitzereien aus Teakholz sowie die Kaunghmudaw Pagode mit Stupa aus 1636. Wo kann man noch diese feine, traditionelle Handwerkskunst bestaunen?!

 


Mandalay - Bagan

Es ging in einem Daytrip auf einem etwas in die Jahre gekommenen Frachtschiff von Mandalay nach Bagan. Kurz nach Abfahrt in

den frühen, kühlen Morgenstunden hatten wir schon nach kurzer Zeit ein Motorproblem. Die Männer werkeln und basteln und wir genossen die aufgehende Morgensonne und Wärme während wir die Menschen an den Ufern in ihren morgendlichen Ritualen beobachteten. Es ist klar, es wird dauern und so trinken wir Tee und üben uns in asiatischer Kontemplation. So erfolgte die Ankunft in Bagan in den Abendstunden etwas verspätet. Leider erwischte mich dann doch irgendein Unwohlsein und die Nacht im Hotel ist eher ungemütlich. Aber am nächsten Tag ging es schon viel besser und wir machten uns mit dem Fahrrad auf um Bagan den Markt und
Old Bagan aus dem 12. Jahrhundert zu erkunden. Es verblüffte wie schnell die jungen Menschen Sätze in allen Sprachen ohne falsche Betonung nachsprechen können - wirklich begabt! Überall begegneten uns junge aufgeschlosse und interessierte Jugendliche. Wir lachten viel mit Ihnen und kamen schnell in Kontakt. Die Pagoden liegen zerstreut in der Ebene und sind ein unwirklicher Traum.
Wir genossen die Tage mit dem Fahrrad in aller Ruhe von einer Ausgrabung und Pagode zur nächsten zu radeln. Verweilen und lassen Alles auf uns wirken. Hin und wieder wurden wir unterbrochen durch junge hübsche, neugierige Heranwachsende die uns kleine Souveniers verkaufen wollten. Unterwegs machten wir eine Pause in einem kleinen Teehaus und freuen uns von dem Besitzer eingeladen zu sein. Diese Freundlichkeit! dabei beobachteten wie sie ihre Betel/Tabak-Päckchen herstellten um es dann ewig im Mund zu zerkauen und deshalb meist einen roten Mund zu haben. Auf dem Rückweg besuchten wir noch zwei berühmte Werkstätten bekannt für hervorragende Lackarbeiten. Sie stehen immer noch bei uns im Esszimmer und erfreuen mich täglich.

 

 

 


Mount Popa - KAlaw

Was nun folgte ist wohl das echte Myanmar. Denn ab hier ging es nun mit dem Auto in einer 10-stündigen! Fahrt auf völlig ungeteerten, ungepflansterten Straßen mit riesigen Löchern über Mount Popa Daung Kalat zu Ehrung der Nat weiter nach Kalaw 1320m Hill Top Station.

Ja wir suchen Abenteuer und Abwechslung. Aber das war schon hart an der Grenze. Das einzig positive daran, dass wir auf diesem Weg einen Teil der wirklichen Infrastruktur dieses Landes erlebt hatten. Unbeschreiblich. Mein Rücken war froh nach dieser Tortour, am Abend, in diesem ehemals britischen Bergstädtchen mit viel gut erhaltener kolonialer Architektur, anzukommen. Die gute Luft und schönen Ausblicke nach einer warmen Dusche entschädigten dann einiges. 

Ich erinnere, dass an diesem Abend Phyu uns erstmalig offen erzählte, dass ihre Schwester eine berühmte Schauspielerin ist und sie wusste, dass wir in den Medien tätig sind. Vorsichtshalber hatten wir darüber nicht gesprochen. Wir wollten sie auch nicht in Bedrägnis bringen. Wir hatten einen sehr lustigen Abend. Ich denke, dass sie auch froh war, dass wir die ganze Fahrt über sehr pflegeleicht waren. Sie konnte ja auch nichts dafür. Am meisten Mitleid hatte ich mit dem Fahrer.


Pindaya - Danu

Zurückblickend war es auch die sogenannte "Birmanische Schweiz" das Shangebiet mit seinen Tribes der Taungyo, Pa-O, Dan nahe der chinesischen Grenze, die von einzigartiger Schönheit ist u nd mich tief beeindruckte. Welch Farbkontraste der leuchtenden, intensiven Farben der Felder mit den bunten kräftigen Trachten der Shan`s. Hier im Gegensatz zu anderen Teilen Myanmar's lachten die Kinder eher weniger. Sie sind wunderschön, stark und haben ausdrucksvolle, ernste Gesichter. Natürlich sah man auch die Einfachheit der landwirtschaftlichen Geräte und harte Arbeit der Bauern und Kindern auf den Feldern. Vielleicht schwierig zu benennen, aber selbst in dieser Armut bewahren sie sich eine unglaubliche Anmut, Schönheit mit Stolz. Berührend. 


Inle Lake - Kyaung

Der malerisch gelegene größte Süßwassersee "Inle Lake" empfing uns mit rasenden, knatternden Schnellbooten und anmutigenden Einbeinfischern. Sehr beruhigt war ich, dass unser wunderschönes Hotel etwas abseits der lauten Fahrwasserautobahn liegt. Denn der andauernde Motorlärm ist nichts für mich. Dafür ist dieses Geflecht aus schwimmenden Inseln mit Gemüseplantagen, Geschäften, Wohnhäusern und Schulen umso beeindruckender und ein absolutes Muß auf einer Rundreise. Der Inle See ist die Heimat der Inthas sowie vieler weiterer Ethnien. um den See herum leben. Sie leben in und um den See in Pfahlbauten. Es gab einiges zu besichtigen: Indein Pagode, Oo Pagode, Floating Market sowie Ngaphae Kyaung.


Ngapali und Thandwe

Wir beendeten die unglaubliche Reise in Ngapali Beach mit Ausflg nach Thandwe einem Provinzstädtchen.

Es war und bleibt eine meiner schönsten Reisen die ich erleben durfte.

 

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