2018 China


China und unsere Rundreise September 2018.




China gehört zu den ältesten Zivilisationen und Hochkulturen der Menschheit. Die Weltmacht China mit ca. 1,5 Milliarden Einwohnern, ca. 56 Ethnien sowie einer boomenden Wirtschaft und die sehr diskutierbare Politik machen Angst, erzeugen Vorbehalte und faszinieren mit all ihren Widersprüchen. Das heutige China mit dem autokratischen Einpaarteiensystem, Turbokapitalismus und absoluter Überwachung. Und so erstaunt es nicht, das China eigentlich nicht wirklich auf meiner Top 10 Liste an Reisedestinationen war. Doch Theaterfreunde aus Israel, die dort ein Gastspiel planten, haben mich umdenken lassen und neugierig gemacht. So arrangierte ich kurzerhand eine Rundreise von Shanghai nach Guilin über Xian, Pingyao nach Beijing, um dort dann die Premiere ihres Welterfolges "Ghetto" mitzuerleben. Die Rundreise mit jeweiligen Guides vor Ort sollte ein bisschen von allem in diesen drei Wochen vermitteln. Megapole, Natur, Ethnien und Kultur, die das alte China widerspiegeln.

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Meine ersten Vorbehalte muss ich etwas revidieren bzw. differenzieren. Shanghai hat zwei Gesichter: neben gesichtslosen Schlafghettos in den äußeren Ringen ist es eben auch mit seinen noch erhaltenen lebendigen, authentischen Stadtvierteln, sehr grünen Alleen unglaublich sauber, geordnet und sympathisch. Überall finden sich herrliche Restaurants in allen Kategorien und durch Elektrofahrzeuge ist Shanghai verhältnismäßig ruhig und entspannt. Ich bin verblüfft und fasziniert. Es gibt offenen Reichtum neben Armut mit der jeweiligen wenig neidenden Haltung der Chinesen, das Moderne neben der erhaltenen historischen Substanz, das Westliche eng neben dem Asiatischen. Wo man hinschaut große Gegensätze. Alles in Allem ein rundum gelungener Einstieg in dieses riesige Land von dem wir nur einen Bruchteil bereisen werden. Die Menschen sind neugierig zurückhaltend, englisch spricht niemand. Aber mit Hand und Fuß geht alles.


Unterwegs im Land wird es ohne Guide noch schwieriger aber mit einem Lächeln findet sich immer ein Weg. Die Natur im Süden um Guilin ist traumhaft schön, touristisch vollkommen erschlossen und lässt erahnen, welch weitere abgelegenen Gegenden mit unterschiedlichsten Kulturen noch zu entdecken sind. Nächste Etappe Xian mit seinem touristischen Highlight der Terracotta-Armee ist umwerfend. Es ist viel mehr als ein Highlight. Jede dieser Figuren hat ein eigenes Gesicht  - ist ein eigener Charakter. Für mich definitiv ein Must auf einer Tour. Auch diese Megacity, die wir auch mit dem Fahrrad erkundet haben, hat viele Sehenswürdigkeiten und gibt einen weiteren Einblick in diese Megastädte abseits Beijing und Shanghai.



Dann folgte mit dem Zug Pingyao: eher ein atmosphärisches Museumsstädtchen. Klein überschaubar und trotz hoher Luftverschmutzung (Kohleabbau) einen Zwischenstopp auf dem Weg nach Beijing wert. Man kann erahnen wie das Leben damals war. Zu empfehlen ist auf jeden Fall eine Übernachtung in den schön renovierten alten Häusern mit ihren Höfen.

 

Weiter geht es wieder mit dem Schnellzug nach Beijing. Als Unterkunft habe ich für den Abschluß dieser Reise ein Designhotel in einem Hutong nahe des pittoresken Sees gebucht umgeben von vielen netten Lokalen. Nach dem obligatorischen Reiseprogramm mit Mauerbesuch etc. hatten wir noch ein paar Tage für uns alleine Beijing zu erkunden. Ich war erstaunt wie reibungslos und unkompliziert es mit Metro, Rad und zu Fuß auch ohne Chinesisch funktioniert hat. Mir persönlich gefällt Shanghai atmospährisch besser als Beijing, aber durch die Premiere unserer Freunde war dieser Aufenthalt auch mit den uns vorgestellten Theaterleuten vor Ort doch etwas sehr besonderes. Das Stück "Ghetto" von Joshua Sobol auf chinesisch war ausverkauft und ging dann auf Tournee durch das Land mit großem Erfolg. Voller Eindrücke aber auch mit gemischten Gefühlen, was die politische Situation im Land angeht, war es eine rundum tolle Erfahrung, die ich nicht missen möchte.  Mir persönlich fehlte etwas die Herzlichkeit und eine gewisse Offenheit. Das kann aber auch an den bekannten Sprachbarrieren liegen. Weitere Landesteile mit ihren interessanten Ethnien und wunderschönen Landschaften zu erkunden könnte ich mir gut vorstellen.

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Kommentare: 1
  • #1

    Gabriele Loyda (Sonntag, 29 November 2020 20:08)

    Großartiger, beeindruckender Bericht und faszinierende Fotos. Es erschließt sich uns eine ganz neue Welt, die Du uns durch Deinen anschaulichen und lebendigen Bericht näher bringst. Danke!

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