2023 Indien Bhutan


Meine Indien-Bhutan-Reise im Oktober 2023 war ein lang gehegter Traum, eine Sehnsuchts-Destination, die ich mir zum Ausklang meiner beruflichen Laufbahn schenken wollte.

 

Mit Frau Baumann von "Bhutan Insight" aus München konnten wir diese komplexe Kombi-Reise wunderbar zusammenstellen.

Eine perfekte Organisation für Indien, Sikkim und Bhutan war gesichert. Vorweggenommen: es hat absolut alles fantastisch geklappt.

Da wir den Subkontinent Indien (ca. 1,4 Milliarden Einwohner) bereits diverse Male bereist hatten, wussten wir ja auf was wir uns freuen durften.

 

Eine berufliche Zäsur und ein spiritueller Anfang - was eignet sich da mehr als eine Indienreise mit Varanasi/Benares,

der heiligsten und ältesten Pilgerstadt (1200 vC)  der Hindus zu beginnen. 

 

#reiseblogger #travelblogger #weltenbummler #travelwriter #traveldiaries #adventureculture #traveltheworld


Varanasi

Nach einem langen aber unkomplizierten Flug wurden wir schon von unserem Guide und Driver (empfehlenswerte Agentur Distant Frontiers)

vor Ort erwartet.

 

Sofort erfasste mich dieses unglaubliche Glücksgefühl von tropischer Hitze, Farbenrausch, Geräuschkulisse, Gewusel von Menschen

und Fahrzeugen jeder Art. Varanasi ist mit ca. 3 Millionen für indische Verhältnisse recht überschaubar.

 

Das Vorweg gesagt: obwohl so oft gelesen, wie schmutzig der Ganges, der Geruch der Verbrennungsstätten sei und sonstiger Gestank

in der Altstadt störte. Ich kann das so nicht bestätigen. Es war rund um das Hotel absolut safe und niemand bettelte.

Die Menschen sind diskret und höflich. Da heute fast jeder ein Handy besitzt, ist es mittlerweile kein Problem zu fotografieren.

Ohnehin sollte man immer fragen, bevor man Menschen fotografiert. Wir hatten keine einzige Ablehnung erfahren. Im Gegenteil  -

auch ich wurde häufig gebeten für ein Familienphoto mit zu posieren. Das ist ebenfalls kulturelle Verständigung.

 


Ein Besuch dieser Stadt ist für jeden gläubigen Inder ein Muss.

 

Manchmal auch die Erlösung mit dem Tod und der Einäscherung. Der Weg von Geburt, Tod und Auferstehung findet hier sein irdisches Ende.

Ältester Name der Stadt in Uttar Pradesh ist Kashi - auf Sanskrit "Stadt des Lichts". Das trifft es für mich am besten.

Als Stadt Shivas zählt sie zu den sieben wichtigsten Pilgerorten der Hindus am Ganges.

 

Da es kein Hochwasser gab, ging es am Bootsanleger los. Das Hotelboot mit Angestellten erwartete uns freundlichst.

Wir passierten entlang des Ganges eindrucksvolle Ghats mit ihren weiten Treppen, die zum Fluss führen neben Tempeln und Ashrams.

Eine fantastische Kulisse. Welch ein Panorama und wundervoller Einstieg. Eine erste Gangesbootsfahrt entlang der spirituellen Lebensader Indiens.

 

Aus der Ferne sah man die Verbrennungsplätze mit Aschewolken.

 


Wir wählten das Brijrama Palace Hotel, weil ich diese Heritage Hotels atmosphärisch toll finde und es direkt am Ganges liegt.

So konnten wir die vier Tage neben unserem Programm uns auch alleine treiben lassen, eintauchen und fotografieren.

 

Wir hatten eine Suite mit Gangesblick, die einfach nur traumhaft war. Ja einmal im Leben durfte ich Prinzessin spielen.

Der Service, das Essen und die kulturellen Darbietungen wie Musik und Tanz waren von höchster Professionalität.

Auch das Spa tat gut nach 3 Tagen unzähliger Stunden erkunden und ist absolut empfehlenswert.

 

#brijhotels #varanasi


Gleich nach Check in und einer kühlen Dusche startete das Programm mit einer abendlichen Bootstour.

 

Entlang der nun im Dämmerlicht erstrahlenden Stadt mit ihren Feuern und magische Lichtern. Einfach unwirklich. 

Mit dem Boot steuerten wir dann den Dashashwamedh-Ghat an, an dem sich jeden Abend unzählige Besucher zur Ganga-Aarti-Zeremonie - dem hinduistischen Ritual des Lichtes und des Feuers - versammelten. Drei Priester verehrten mit großen Feuerfackeln den Ganges. Es klangen Gesänge von Mantras, Pilger und Touristen legten Blumenschiffchen mit Lichter in den Fluss. Es war ein dichtes Gedränge von Zuschauer:innen an Land und auf den vielen großen und kleinen Schiffen und dabei mindestens soviele gezückte Handies.

 Welch eindrucksvolle Mischung aus tiefster Spiritualität und Spektakel.

 


Die für uns fremd anmutenden, öffentlichen Verbrennungsrituale hatten mich am meisten beeindruckt. Nichts von allem, was ich vorab befürchtete ist eingetreten. Die Atmosphäre an den zwei wichtigsten Verbrennungs-Ghats, dem Assi-Ghat und Manikarnika-Ghat sind ruhig, geschäftig und folgte einem eingespielten, routinierten Ablauf an 24/7. Es gibt klare Regeln und Hierarchien. Jeder wusste was er zu tun hatte. Nur Männer sind hier erlaubt. Ca. 200 kg Holz benötigt man bei jeder Einäscherung. Zuerst wurde die Leiche im Ganges gewaschen und dann, sobald ein angerichteter Scheiterhaufen frei ist, diese verbrannt bis auf wenige Knochen. Diese Asche wird im Ganges verteilt. Hindus glauben, dass jeder Mensch in Kashi wiedergeboren wird.


Unser Guide holte uns früh am nächsten Tag im Hotel ab und los ging es zu Fuß zur Besichtigung der Altstadt und einigen ausgewählten der 84 Ghats. Für die Hindus ist Ganga Mata - Mutter Ganges das heiligste Gewässer überhaupt.

 

Ein tägliches Bad gilt als spirituelle Reinigung von allen Sünden. Es soll das Karma reinwaschen. Je nach Region und Kaste gibt es unterschiedliche Rituale. Ununterbrochen bahnten sich Pilger:innen ihren Weg zum Ufer um ihre Waschung vorzunehmen. Priester rezitierten aus Schriften, Händler bieteten alles Nötige und Unnötige zum Kaufen an, Frisöre scheren Gläubigen die Köpfe. Sadus, Wandermönche suchten ein Lager nahe der vielen kleinen Tempel. Sie haben sich vom Weltlichen losgesagt und versuchen sich von den Fesseln der Wiedergeburt zu befreien. Man sollte einfach in die Menge eintauchen und aufnehmen. Man erahnte in dieser Atmosphäre, warum es für fromme Pilger der Ort ist, für die alles erlösende Endstation ihrer letzten Reise. Wer hier stirbt und eingeäschert wird, entgeht dem Kreislauf der Wiedergeburt und erreicht das Moksha, die Erlösung.

 

 

 

Voller Eindrücke bin ich erschöpft eingeschlafen - obwohl man wissen sollte, dass ab 21:00 sämtliche Hunde sich zusammen rotten und die Nacht durchbellen. Das ist ein interessanter neuer Aspekt?!


Der neue Tag mit unserem Guide startete mit einem Ausflug nach Sarnath. Ca 13 km außerhalb liegt diese eine der vier bedeutendsten buddhistischen Pilgerstätten.

 

Buddha lehrte hier im 6 Jh. vC nach seiner Erleuchtung das Dharma, traf auf seine ersten fünf Schüler und hielt seine erste Predigt.

Die Ausgrabungsarbeiten von Stupa, Ruinen des Hauptschreins uva. der Hauptstätte finden in einem gepflegten Park statt.

Im nahegelegenen Museum finden sich eine sehenswerte Auswahl an Manuskripten, Skulpturen und Handschriften.

Auf dem Rückweg besuchten wir eine der namhaftesten Seidenmanufakturen. Eine Handwerkskunst die fast so alt wie

Varanasi selbst ist. Die Qualität ist hervorragend.

 

 

 

 

 

Am nächsten Tag durchwanderten wir mit unserem Guide die nördliche Altstadt mit weiteren Bauwerken und Sehenswürdigkeiten aus dem 18. Jahrhundert, weiteren Tempeln und Ghats.

 

Nach einem kleinen Lunch durchliefen wir die Altstadt mit ihren engen Gassen, kleinen Läden und da fast jedes noch so baufällige Haus einen eigenen Tempel hat gab es unfassbar viel zu erkunden. Es ist überwältigend.

 

 

 

Ein weiteres Highlight ist der Besuch des roten Durga Temples.

 

 

 

 

 

Nach einer tollen Massage im Hotel waren wir wieder einsatzbereit für den Nightwalk mit einem dafür spezialisierten Guide.

Es war schwül und heiß aber der Guide unterhaltsam, klug und er brachte uns in Ecken und Tempel, die wir bis dato auch noch nicht entdeckt hatten. Und klar, abends ist die Atmosphäre in der Altstadt und auch bei den Verbrennungsstätten noch mal völlig anders als am Tag. Klare Empfehlung!

 


Wir verabschiedeten uns mit einer letzten Nacht von Varanasi. Tief erfüllt, spirituell aufgetankt und glücklich verneige ich mich vor diesem Heiligtum.

Auch wenn Varanasi sich heute sicherlich durch den großen Zustrom an Touristen verändert hat ist es unbedingt eine Reise wert.

 

Namaste!

#varanasi

#ganges

#benares

#india

 


Sikkim


Abschied von Varanasi. Mit dem Flugzeug via Delhi folgte nun die zweite Etappe unserer Reise.

Kuzu zangpo la! Sikkim ist mit vielen Sprachen und der Amtssprache Englisch ein indischer, wirtschaftlich florierender Bundesstaat.

Die Region liegt im Himalaya-Gebirge und grenzt an Bhutan, Tibet und Nepal.

 


Sikkim hat ca. 700.000 Einwohner. Hauptstadt ist Gangtok. Seit 2015 hat die Regierung komplett auf Organic-Landwirtschaft umgestellt.

Weitreichende Umweltschutzmaßnahmen und sanfter Tourismus sollen den größten Schatz, die Natur und eindrucksvolle Bergwelt Sikkims erhalten.

Für uns sollte es ein sanfter Einstieg nach Bhutan und ein Kennenlernen dieses eher unbekannten, kleinen Staates werden.

 

Sikkim besteht aus vornehmlich drei ethnischen Gruppierungen: Bhutia, Lepcha und Nepalesen.

Weniger das Hiken durch die Bergwelt als die Besichtigung von Klöstern verbunden mit leichten Wanderungen waren unser Ziel.

 

Erst bei Ankunft erfuhren wir, dass bei einem verheerenden Dammbruch im nördlichen Himalaya mit Toten auch viele Straßen weiter südlich zerstört wurden. Unter anderem auch die Durchgangsstraße zu unserer ersten Destination in einem Bhutia Homestay. Das führte zu einer langen, langen Umfahrung mit extrem schlechten Straßenzustand. Unser Guide und Fahrer in einer Person Tseten Norbu Bhutia Terralaya  leistete Unfassbares.

Zwar spät nachts, erschöpft und durchgerüttelt - aber doch sicher kamen wir in unserem Homestay Yangsum Lodge an.

 

Von der vorzüglichen rein organic kitchen konnten wir uns bereits an diesem Abend überzeugen. Aber das Bett rief.



Nach einer letzten regenreichen Nacht und tiefstem Schlaf genossen wir einen klaren Himmel, Hunde, Vögel und Kühe sowie ein organic breakfast vom Feinsten. Danach folgte ein Walk durch Fauna und Flora und Bhutia Siedlungen. Tseten kannte wirklich jedes Blatt, jede Blume, jede Pflanze - einfach Alles was in der Natur lebt. Offene, freundliche Menschen (ehemals aus Nepal) zeigten uns ihr bescheidenes Zuhause und hießen uns willkommen.

 

 

Am frühen Abend nahmen wir an einer einstündigen Zeremonie im nahe gelegenen Kloster in Rinchenpong teil.

Dank unserem Guide wurden wir auch hier wie überall sehr offen und herzlich empfangen. Man kennt sich.


Am nächsten Morgen starteten wir früh unsere Weiterfahrt Richtung Pelling. Da Sikkim sattgrün und sehr hügelig ist, bedeutet es für die Fahrstrecken jeweils hoch und runter und unzählige Kurven. Das wiederum braucht Zeit. Zumal die kaputten Straßen teilweise nur sehr langsam zu befahren sind. Aber so hatte man Zeit sich an dem schönen Bergpanorama sowie belebten Dörfern sattzusehen.

 

Die Ruinen der alten Königstadt Rabdentse (1670-1814) erreichten wir nach einem herrlichen Walk durch den dichten, ursprünglichen Wald.

Die Aussicht auf die umliegenden, in Nebel gehüllten Wolken umgibt den Ort mit einer mystischen Atmosphäre und eindrücklichen Aussicht.

 

Das Kloster Pemayangtse - nahe Pelling - unser nächstes Ziel konnten wir von hier bereits sehen. Unzählige weiße Flaggen auf dem Weg zum Kloster überraschten uns. Sie stehen für die Toten. Die Berge der Himalayakette mit dem Kangchendzönga (8585m) dem dritthöchsten Berg der Erde konnten wir nur erahnen.



Nach unserem Check-in im etwas in die Jahre gekommenen Elgin Mount Pandim Hotel versprach Tseten uns, daß

wenn wir um 4:30 früh aufstehen mit einem klaren Blick auf die schneebedeckte Himalaya Bergkette und den

Kangdschenzönga belohnt würden. Und er sollte recht behalten.

Ein unvergesslicher einmaliger Anblick. Noch nie hatte ich so hohe Berggipfel gesehen.

 

 

 

Frisch erholt ging es schon wieder los und die Route brachte uns zu weiteren schön gelegenen Klöstern.

Das Mittagessen mit frischen Momos (gefüllte Teigtaschen) halfen die restliche lange Fahrt durchzuhalten.

 

 


In unserem authentischen Bhutia Homestay empfing man uns herzlich mit einigen Tänzen und Gesängen und so tauchten wir etwas erschöpft in deren spezifische Kultur ein. Mehrere Bhutia Gastgeber haben sich so dem Tourismus geöffnet um ihre Kultur nahezubringen. 

Nach einem tiefen Schlaf beginnt der neue Tag mit einem Walk in der Umgebung. Es folgt ein organic Früchstück in Form von Suppe und eine liebevolle Verabschiedung unserer Gastgeberin. Zwar war es ein kurzer stay aber sehr eindrücklich.

 

 

 

Auf dem Weg zu unserer letzten Destination nahe der Haupstadt Gangtok besuchten wir frühen morgens einen Buddha Parks (neu) und die einzig staatliche Teeplantage Temi Ltd. mit einer Führung. Der Tee steht dem aus Darjeeling geschmacklich in nichts nach.


 

 

Am späten Nachmittag erfolgte die Ankunft in unserer letzten Unterkunft in Sikkim dem Bamboo Retreat (3 ÜN).

 

Die Unterkunft einer Schweizerin versuchte sich nach der Corona-Zeit wieder neu zu sammmeln. Dank unserem Guide bekamen wir dann ein größeres Appartment und die Angestellten haben sich rührend um uns gekümmert.

 

Der Blick vom Balkon auf Gangtok sowie ein sonniges Frühstück bei herrlich angenehmen Temperaturen entschädigte uns ebenfalls.

 


Auf dem Weg zur Besichtigung des Dharma Chakra Centre genossen wir eine Espressopause mit unwirklich gutem Kaffee,

den auch die Mönche zu schätzen wissen. Weiter am Tag ging es mit der Besichtigung und Führung des Ray Monastery (1873) nahe Rumtek.

Alle Klöster haben unterschiedliche Zugehörigkeiten und erkennbar auch in den Farben der Mützen (rot, gelb, schwarz). 

 

 

Auf dem Programm folgte dann eine Lepcha Zeremonie, die nett gemeint war aber doch eher touristisch ausgelegt ist.

Interessant war ein kleiner Einblick in das Haus und ihren Garten.

 

 

 

Das Lingdom Monastery dagegen wollte ich gar nicht mehr verlassen. Ein großes Kloster mit angeschlossener Schule/Internat übte gerade für die bevorstehenden Feste ihre Tänze ein. Einfach großartig zuzusehen, wie diese jungen Mönche angelernt wurden. Ein Erlebnis!

 

 

 

Nach einem herrlichen Frühstück ging es in die Hauptstadt Gangtok. Hier gab es tatsächlich Verkehrstaus. Die Straßen winden sich nach oben,
Auto an Auto, dazwischen Motorräder und Fußgänger - ein unbeschreibliches geordnetes Chaos. Nach all der Natur waren wir gar nicht mehr an diesen Lärm gewöhnt. Die lebendige Hauptstadt hat eine moderne Fußgängerzone, nette Cafes, moderne Geschäfte und einen lebendigen Markt
auf dem man wirklich alles finden kann. Die Menschen sind aufgeschlossen, sprechen sehr gut Englisch und so genossen wir unseren letzten Tag

mit Stadtflair. Abschied nehmen von Sikkim hieß es nun.

 

 

 

 

Denn bei morgengrauen fuhr uns Tseten wohlbehalten in 8 Stunden an den Grenzübergang Jaigon und übergab uns dort an unseren Bhutan Guide Sonam und Driver. Nach einer kurzen Pause erfolgten die indischen Ausreiseformalitäten und bhutanesischen Einreiseformalitäten.

 


 

Bhutan

 

Ankunft in meinem Sehnsuchtsland

Am späten Nachmittag überquerten wir die Grenze und erreichten die Grenzstadt Phuentsilong mit unserem angenehmen Druck Hotel.

Nach der langen Fahrt tat ein Erkundungswalk gut. Doch zuerst hatten wir auch hier ein modernes Kaffee mit Kaffee und Kuchen zur Stärkung gefunden. Der erste Eindruck gegenüber Sikkim änderte sich sofort, da die traditionelle Architektur ins Auge sticht, die Männer tragen ihre Gho,

die Frauen die traditionelle Kira.

 

Kuzuzangpo! Warum Königreich Bhutan! Glück als Staatsziel? Das haben wir in unserer stressigen, rationalen Welt weitgehend verloren.

So hatte ich den Wunsch nach 43 Jahren erfüllender aber auch intensiver Arbeit in dieses Land zu reisen. Ich wollte herausfinden, wie Bhutan,

mit der in der Verfassung verankerten "Gross national Happiness-Philosophie" nach sanfter Öffnung umgeht.

Das Konzept basiert auf 4 Säulen: Gute Regierung, Bewahrung kultureller Werte, Nachhaltigkeit, Schutz der Umwelt.

So kann man in Bhutan eine Verschmelzung von Kulturerbe und Zukunft, von Tradition und Weiterentwicklung beobachten. Das hat mich fasziniert.

Bhutan ist ein kleines Land umschlossen von Indien und Tibet (China) im östlichen Himalaya und besteht aus Hügeln und Bergen.

Außnahme bilden die Ebenen Assams. Die meisten der ca. 750.000 Einwohner sind Buddhisten. Seit 1907 gibt es eine konstitutionelle Monarchie. Dzongkha ist Amtssprache. Englisch wird vielerorts ebenfalls gesprochen.

 

 Auch an die weiterhin nächtlich bellenden Hunde hatten wir uns mittlerweile gewöhnt. Sie werden bis ans Ende der Reise unsere nächtlichen bellenden Begleiter sein. Sonam nannte sie "solar dogs". Tagsüber schlafen sie in der Sonne und tanken Energie, die sie in der Nacht mit lautem Bellen brauchen !! How funny.



Gut gelaunt und mit viel Humor empfing uns Sonam um unsere Reise in die Hauptstadt Thimphu (140.000 EW) fortzusetzen.

Bis zur Hauptstadt sind es ca. 4,5 Stunden Fahrt. Auch hier fährt es sich durch Wälder, mit vielen Kurven hoch und runter.

Auch hier nicht besonders schnell, aber die Straßen sind in einem besseren Zustand. Und so gab es weniger Roadmassage!

Das Wetter ist angenehm und sonnig. Check in im Hotel Pema by the realm einem neuen Boutique Hotel.

Zuvorkommendes freundliches Personal. Wir bekamen ein updgrade. Alles dort gefiel uns sehr.

Ein Spaziergang durch Thimphu bezaubert mit seiner Architektur (egal ob neu oder alt in selbigen Stil ist Vorschrift),

netten Lokalen, guter Infrastruktur. Man spürt hier pulsiert das Leben. Viele junge Menschen prägen das Stadtbild.

Nach dem vielen Sitzen führte uns Sonam zu der weltweit größten und höchsten Buddha-Statue Dordenma. Man wirkt klein dagegen.

 

Es folgt eine Wanderung über einen idyllischen Höhenweg der beeindruckend auf die Bergkette blickte. Begleitet werden wir ab nun von den tibetischen bunten Gebetsfahnen, die überall in den bhuddistischen Regionen des Himalayas zu finden sind.

Sie tragen ihre Mantras weit in die Welt hinaus und sollen zum Frieden, Glück und Weisheit jedes Lebenswesens beitragen.

Unterwegs entdeckten wir Plätze mit Tsatsas - kleine heilige Votivstupas aus Lehm und Keramik oder aus der Asche verstorbener Vorfahren aufgestellt. Es war Wochenende und in der Hauptstadt die Hölle los. Auch hier wird ausgiebig das Wochenende eingeläutet und gefeiert.

Restaurants und Cafe gibt es dafür definitiv genug. Das scheint schon mal weltweit überall gleich zu sein.

 

#pemabytherealm #thimphu # bhutantourism



Am nächsten Tag stand das Changangkha Lhakhang  auf dem Programm. Das Kloster diente seit dem 12. Jhd. als Mönchsschule.

Es ist eines der ältesten Klöster des Landes und wunderschön. Als Touristin hatte ich bisweilen das Gefühl die tief spirituelle Atmosphäre zu stören.

Doch man begegnete uns neugierig und interessiert. Es folgte ein Besuch des National Memorial Chorten, welches 1974 in Erinnerung an den

dritten König erbaut wurde. Wir hatten Glück und konnten bei einer Feier des Könighauses den vielen Gläubigen beim dreimaligen umrunden

mit Gebeten und Mantras rezitierend beiwohnen. Da es eine besonderer Anlass war kamen die Besucher von überall des Landes. 

 

Betelnuss kauen ist stark verbreitet. Die Zähne leiden und auch die Böden werden allerorts von Flecken geziert.

Ein Bummel über den alten und neuen Markt ließ uns in die kulinarische Vielfalt der Küche und der Angebote eintauchen.

Bhutan ist zwar in Teilen auch ein armes Land aber hungern muss niemand. Viele Bauern sind Selbstversorger.

Neben dem reichlich verzehrtem Chilli in allen Formen findet man auf dem Markt Gemüse, Früchte, Hartkäse, Schinken, Räucherstäbchen,

Eier und Milch uvm.

Der Nationalsport Bogenschießen ist heilig und tief in der Kultur verankert und mehr als nur ein Sport. Bogenschießen-Wettkämpfe sind mit der bhutanischen Identität und Tradition verwoben und überall im Land findet man die entsprechenden Plätze dafür.

Faszinierend wie konzentriert und ernst es dabei zugeht.



Unsere frühe Fahrt führte uns weiter über den Dochu-La-Pass (3100m) mit seinen 108 Chorten sowie dem Druk Wangyel Complex in Richtung Mitte des Landes nach Phobjikha. Die Sicht auf die Himalayan Range ist atemberaubend. Noch nie durfte ich so reine Luft atmen.

Bhutan ist weltweit das einzige Land mit einer Co2 negativen Bilanz. Fantastisch!

Wir passierten hübsche Dörfer, freundliche Menschen und machten Halt zum Mittagessen in einem netten, einfachen Gasthaus.

Die Karte ist klein, alle Speisen frisch und schmackhaft. Natürlich mit viel Chilli! Nicht nur wir auch die Einheimischen kamen zahlreich

zum Lunchen in das Gasthaus.

 

Bevor wir in der nächsten Unterkunft eincheckten, schlug Sonam eine kleine Wanderung ins Tal vor. Ich sah meine ersten Yaks, die bereits von

den Bergen herunterkamen um den Winter hier im Tal zu verbringen. Den Weg kannte nur Sonam - wir folgten ihm querfeldein und es tat gut die Gelenke zu mobilisieren.


 

 

In der Gangtey-Lodge wurden wir liebevoll von den MitarbeiterInnen mit einem Willkommenslied empfangen.

Die Gäste so zu empfangen ist ein Bedürfnis dieses Teams und so ist dies ein schönes Ritual.

Die Lodge ist eingebettet in den Hügeln mit Blick auf das Tal gelegen. Eine tiefe Stille und Harmonie umgibt uns.

Es gibt nur wenige Zimmer. Die sind dafür von unfassbar schönem Design und Komfort. Hier möchte man sein.

Die Angestellten umsorgten uns mit einer Gastfreundschaft, wie man sie nur noch selten weltweit erlebt.

Vor dem Abendessen besuchten wir noch die Abendzeremonie des nahe gelegenen Klosters mit Schule.

Da die abendlichen Temperaturen ziemlich frisch waren blieben wir nur eine halbe Stunde.

Es lockte das Kaminfeuer und ein Drink. Wunschlos glücklich.

 


Nach einem herrlichen Frühstück ging es ins nahegelegene Kloster Gangtey Goenpa von 1613.
Es ist ein Meisterwerk bhutanesischer Kunst und Kultur. Seit über 400 Jahren ist dieses Kloster ein Mittelpunkt kultureller und religiöser Aktivitäten.

Die aufwendigen, traditionellen Holzarbeiten, atemberaubende Wandgemälde und beeindruckenden Gebetshallen erinnern an eine reiche Tradition, die seit Jahrhunderten besteht.

Ich bin überwältigt von der Schönheit. Mich umfing ein tiefes Gefühl von Frieden, welches jeden Winkel des Klosters durchdrang.

Die Mönche ließen uns an ihrem Alltag inklusive Kopfrasur einer Gläubigen teilhaben. Zurückhaltend aber offen und freundlich.

Es fiel mir schwer diesen so besonderen spirituellen Ort zu verlassen.



 

Eine Wanderung durch das Phobjikha-Tal mit seinen Bewohnern und auf dem Phobji-Nature-Trail folgte.

Erst später verstand ich, dass Sonam uns täglich ausreichend bewegte um sicherzustellen, daß wir am Ende unserer Reise den steilen, anspruchsvollen Marsch zum Tigernest schaffen würden.

Aber auch so war dieser wunderschön angelegte Naturetrail durch ein Stück Zauberwald und quer durch das Tal ein großes Vergnügen.

Mittags gab es wieder ein frisches Lunch in einem Homestay bei Einheimischen.

Das Tal ist vor allem berühmt für seine Kraniche. Wir hatten Glück. Die ersten drei Kraniche waren gerade gelandet.

Das sorgte für Aufregung bei den Einheimischen und Touristen. Sie sind allerdings sehr weit weg.

Ein kleines Informationszentrum lädt zur Geschichte der Kraniche ein.

Beseelt gönnte ich mir noch eine fantastische Massage in der Lodge.

Das Leben meint es so gut mit mir! Mit einem tief beseeltem und glücklichem Gefühl fiel ich in tiefe Nachtruhe.

 

 


Die Berge im Blick und bei bestem Wetter führte die Reise uns weiter zum Punakha Dzong 1637/38.

Malerisch am Fluss gelegen ist auch diese zweitälteste und zweitgrößte Klosterburg mit seiner wunderschönen Auslegerbrücke

ein weiteres kulturelles Erlebnis. Der Dzong dient heute auch als Verwaltungszentrum des gleichnamigen Distriktes.

Ja natürlich! auch an diesem Tag wollten die Beine und Gelenke wieder gefordert werden.

 

Durch gelbgrüne Reisfelder ging es steil hinauf zum Khamsum Yulley Namgyal Chorten.

Belohnt wurden wir mit einem Weitblick über den sich durch malerische Täler, Hügel schlingelnden Fluss entlang der grün-gelben Reisfelder.

 


Müde erreichten wir über eine etwas holprige Zufahrt unser Guesthouse hoch über dem Tal gelegen. Ein bisschen Roadmassage dafür aber nachts keine solardogs. Die Wangdue Eco Lodge belohnt mit tollem Blick auf einen weiteren Dzong. Die einfachen, geräumigen Zimmer mit Balkon lassen es an nichts fehlen. Wir hatten nur eine kurze Nacht, die dafür entspannt und erholsam.


Zurück ging es jetzt wieder über den Dochu La Pass gen Westen nach Paro. Paro hat ca. 15.000 Einwohner und liegt auf 2400m.

Hier ist auch der internationale Flughafen in einem berühmt engen Tal gelegen. Auf Wetterumschwünge und Winde muss man

sich hier immer einstellen. So kann es passieren, dass ein Flug auch mal ausfällt. Wir hatten Glück.

Neben Geschäften und Tourismus gibt es das Kloster Kyichu Lhakhang und den Paro Dzong zu besichtigen.

Obwohl wir nun bereits viele Klöster und Dzongs besichtigt hatten, gibt es immer etwas Neues zu entdecken.

Keines gleicht dem anderen. Ich hatte großen Spaß mit den Mönchen. Sonam half beim Übersetzen, wenn das Englisch nicht ausreichte.

Die Fotos sprechen für sich.

 


 

 

Checkin für unsere letzten 2 Übernachtungen im Como Uma Paro. Auch dieses Boutiquehotel ist ein Kleinod.

Begrüßt wurden wir vom engagierten Manager mit einem einzigartigen Kräutertee. Design, Komfort, Spa, Service,

Food, Drinks alles absolut vom Feinsten.

 

#comohotels #comoparo #bhutantourism


 

Es ging früh ins Bett, denn am nächsten Morgen starteten wir zum Highlight Bhutans. Um 6:30 Uhr starteten wir zum Tigernest auch genannt Taktshang mit seinen 3120m und unzähligen Stufen hoch und runter, die es zu überwinden gilt. Wir folgten Sonams Empfehlung die erste frühe Morgenstunde ein Pferd bis zum Cafe (hier empfiehlt sich eine kurze Rast) zu nehmen. So war der restliche Aufstieg und dann auch der Rückweg

(ca. 6 Stunden) für uns machbar.

 

Taktshang ist eines der heiligsten, buddhistischen Klöster in Bhutan und jeder Bhutaner hat das Ziel einmal das Kloster besucht zu haben.

1692 wurde es eingeweiht. An den Felsen angeschmiegt, in Stein gehauen liegt es atemberaubend.

Es besteht aus vier Tempeln und Wohnkomplexen sowie diversen Höhlen. Nach mehreren Bränden wurde es 2005 neu eingeweiht.

Es empfiehlt sich definitiv sehr früh aufzusteigen, denn dann wurde es zunehmend wärmer und auch viel voller.

Völlig erschöpft aber überglücklich dieses einzigartige Erlebnis geschafft zu haben genossen wir im Anschluß unser Hotelspa und ein letztes ausgezeichnetes Dinner.

 


 

Bhutan ist ein Traumreiseziel und ich kann nur jedem empfehlen es bald zu bereisen. Wir hatten eine spanende, erfüllende Zeit in Bhutan und mit Sonam und seiner Agentur homestay eine perfekt organisierte Rundreise. Thank you so much. Kadinchela! Tashi Delek!

 

 

Am nächsten Tag folgte die letzte Etappe unserer 5-wöchigen Reise via Delhi nach Kerala Cochi in den Süden Indiens.


Nattika Beach / Kerala

Ankunft in unserem Nattika Ayurveda-Resort (welches wir schon kannten) in Kerala.

Ein professionelles Ärzteteam, renovierte Bungalows - was wünscht man mehr. Ein empfehlenswertes Ayurveda-Resort.

Einzig, dass jetzt die kleine Monsumzeit war, hatte ich tatsächlich vergessen.

Aber bekanntermaßen ist das ja bei einer Ayurvedakur eher förderlich.

So konnten wir bei tropischen Temperaturen, mit Gewitter und kurzen Starkregen die eindrucksvollen Wochen in Varanasi, Sikkim und Bhutan

revue passieren lassen.

Die Kur und das Meer taten ein Übriges um völlig innen und außen runderneuert nach Berlin zurückzukehren.

Auch wenn es mir schwer fiel.

 

#kerala #thrissur #ayurvedakerla #nattikabeach

 

Für mich ist Indien jedes Mal ein Erlebnis. Auch weil es sich ständig in großen Schritten weiterentwickelt.

Ein Kontinent voller Kontraste die man aushalten muss!
Schönheit und Reichtum neben Armut aber auch eine reichhaltige Kultur, jahrtausende altes medizinisches

Wissen und technischer Fortschritt auf höchstem Niveau.

 

Es bleiben natürlich viele offene Fragen zu Demokratie, Kastensystem, Religion uvm.

 

Wir haben keinerlei Grund von Europa aus in Unkenntnis auf diesen spannenden, boomenden Kontinent herabzuschauen. Im Gegenteil.

 

We will be back soon! Namaste!

 


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